Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 24

1849 - Münster : Coppenrath
24 einem geräumigen Hafen auf der Nordseite des gleichnamigen Vorgebirges. In der Nähe erhob sich der berühmte Berg Eryr, auf dessen Gipfel der reiche Tempel der in ganz Italien verehr- ten Juno Erycina stand. Am Fuße des Berges lag die Stadt Eryr mit einem Hafen. — Eine Meile westwärts, auf einer schmalen Landzunge lag die von den Karthagern im ersten pu- nischen Kriege angelegte Stadt D rep a na (Trapani). — Auf der Nordküste: S eg est a oder Eg est a, welche der Sage nach von Äneas gegründet wurde. — Panormus, das heutige Pa- lermo, eine Kolonie der Phönizier, mit dem besten Hafen Siciliens; sie war damals die Hauptstation der karthagischen Flotte, jetzt ist sie die Hauptstadt der Insel. — H im er a, eine Kolonie der Chal- cider; hier wurden die Karthager im Jahre 480, am Tage der Schlacht bei Salamis, von Gelon gänzlich geschlagen. — Im In- nern: En na, welche man wohl den Nabel Siciliens nannte. 2. Sardinia. — Die Urbewohner dieser gebirgigen Insel galten für sehr wild und treulos. Sie waren ein Gemisch aus afrikanischen und iberischen Stämmen, zu welchen später Phöni- zier, dann Karthager kamen, bis die Insel im Jahre 238 von den Römern unterworfen wurde. An der Südküste lag das von Karthagern gegründete Car ali s (Cagliari), damals wie jetzt die Hauptstadt des Landes, mit einem guten Hafen; hier hatten auch die römischen Statthalter ihren Sitz. 3. Corsica. — Diese Insel, das Vaterland des Kaisers Napoleon, ist von Sardinien durch eine 2 Meilen breite Meer- enge getrennt, die in alter Zeit den Namen Fossa führte, jetzt aber „Straße von St. Bonifacio" genannt wird. Das Land ist ganz von waldigen Gebirgen durchzogen, und war damals nur an der Ostküste etwas angebauet. Die Bewohner, welche von den Römern als sehr wild und unbändig geschildert wer- den, beschäftigten sich größtentheils mit der Jagd und dem Berg- bau. Sie scheinen aus Jberien und Ligurien eingewandert zu sein. Später kamen auch noch Phocäer und Karthager herüber; namentlich gründeten die Phocäer an der Ostküste die Stadt Alalia, welche den Namen Aleria führte, seitdem Sulla eine Kolonie römischer Bürger dorthin geschickt hatte. Die Römer hielten diese Insel nicht hoch und stellten sie gewöhnlich unter den Statthalter Sardiniens.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 35

1849 - Münster : Coppenrath
35 schrieben: Polybius aus Megalopolis, ein Zeitgenosse des jüngern Scipio, der in vierzig Büchern allgemeiner Histo- rien den Zeitraum vom Anfänge des zweiten punischen Krie- ges bis zum Ende des letzten macedonischen Krieges, also von 218—157, behandelt. Vollständig sind jedoch nur die fünf er- sten, das 6. bis zum 17. in Auszügen, die übrigen nur in Bruchstücken vorhanden; Dionysius von Halikarnaß, der zur Zeit des Augustus ein Werk Idq/aioxoyia cpco(xaixrj in 20 Bü- chern schrieb, von denen aber nur noch die ersten 11 übrig sind, welche die älteste Geschichte Noms bis zum Jahre 443 v. Ehr. umfassen; Appian aus Alexandria schrieb eine römische Ge- schichte von Noms Ursprung an bis auf seine Zeit, in 24 Bü- chern. Davon sind außer dem Anfang des Werkes noch übrig: B. 6—8 oder Geschichte der Feldzüge in Spanien und gegen Hannibal; B. 11 und 12 über die Kriege in Syrien und ge- gen Mithridates; B. 13—17' über die Bürgerkriege bis auf Cäsar; B. 23 über den Krieg in Jllyrien. Die römische Ge- schichte des Dio Cassius, aus Nicäa in Bithynien, bestand aus 80 Büchern und war von den ältesten Zeiten Roms bis auf die Zeiten des Verfassers (229 v. Ehr.) fortgesetzt. Die noch erhaltenen Bücher (B. 35—54) umfassen die Begebenhei- ten vom Jahre 87 bis 8 v. Ehr. Von Plutarch aus Chä- ronea, dem Lehrer und Freunde des Kaisers Hadrian, haben wir das Werk ßwl Iiuqulhß.oi, das 22 Biographien berühm- ter Römer enthält, deren Reihe Romulus eröffnet, der Kaiser Otho beschließt. Als Compendienschreiber verdient vorzüglich Zonäras Beachtung, welcher im zwölften Jahrhundert nach Ehr. ein Xqovixov vom Anfänge der Dinge bis 1118 schrieb, wobei er ältere, für uns verloren gegangene, Schriftsteller benutzte. b. Unter den Schriftstellern, welche die römische Geschichte vom Anfänge bis auf ihre Zeit in lateinischer Sprache schrieben, sind besonders folgende zu nennen: Titus Livius (geboren zu Padua 58 v. Ehr. und gestorben daselbst 19 n. Ehr.). Sein Werk, das er selbst Annales genannt, umfaßt in hundert zwei und vierzig Büchern die Geschichte Roms von sei- ner Gründung bis auf den germanischen Krieg und den Tod des Drusus, 9 v. Ehr. Es sind aber nur fünf und dreißig Bücher vollständig auf uns gekommen, und zwar die zehn ersten 3«'

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 139

1849 - Münster : Coppenrath
139 bäum zurück, und war schon im Begriffe, nach Afrika überzu- setzen; aber die militärische Strenge, welche er übte, ward Ver- anlassung, daß viele Städte von ibm wieder an die Karthager abfielen. Nach dritthalbjährigem Aufenthalte (278—275) schiffte er sich wieder nach Italien ein, um deu hartbedrängten Taren- tinern die erbetene Hülfe zu bringen. Scheidend brach er in die ahnungsvollen Worte aus: „Dieses Eiland wird dereinst der Zankapfel zwischen Rom und Karthago sein!" Sobald die Rö- mer seine Ankunft erfuhren, schickten sie den Consul Cur ins Dentatus mit einem Heere gegen ihn ab, und es kam bei Beneventum (275) zu einer dritten großen Schlacht. Pyrr- hus rechnete wieder vorzüglich auf seine Elephanten, aber gegen diese hatten die Römer ein gutes Mittel erfunden. Mit einem fürchterlichem Geschrei warfen sie brennende Fackeln und Pech- kränze zwischen die Ungeheuer, so daß sie wüthend zurückrannen und Verwirrung und Flucht über das Heer des Pyrrhus selbst brachten. Sein Heer wurde gänzlich geschlagen, sein Lager er- obert. Dieses diente ihnen zum Muster, wie man ein solches regelmäßig abstechen und befestigen müsse. Überhaupt lernten sie von ihm die neuere griechische Kriegeskunst kennen, durch welche fünfzig Jahre früher Alexander der Große ein so mächtiges Reich gegründet hatte. Der Sieger hielt nun einen glänzenden Tri- umphzug, in welchem auch vier Elephanten, zur größten Augen- weide der Römer, mit aufgeführt wurden. Nach dieser Niederlage hielt Pyrrhus es für rathsam, Ita- lien aufzugeben und in sein Land zurückzukehren 6). Er schiffte sich mit dem Überreste seines Heeres so geräuschlos als möglich wieder ein und ließ in Tarent bloß eine Besatzung zurück. Der klägliche Zustand, in welchem der große, weitberühmte Krieges- held wieder anlangte, mußte auch den auswärtigen Völkern einen hohen Begriff von der Macht der Römer einflößen. Er selbst endete schon im Jahre 272, bei der Belagerung von Argos im Peloponnes, sein abenteuerliches Leben. Hier schleuderte eine Argiverin von ihrem Hause herunter einen Ziegelstein auf den Kopf des Königs, so daß er besinnungslos vom Pferde sank; b) 0uriu8 Dentatus Pyrrhum ex Sicilia in Italiam reversum vicit et Italia expulit. Liv. ep. Xiv.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 145

1849 - Münster : Coppenrath
145 thager i mmer weiter über Afrika aus, und-in der(.Blüthezeit mogte man in Afrika allein gegen dreihundert mehr oder weni- ger von ihnen abhängige Plätze finden, von denen die meisten wohl durch unmittelbare Stiftung entstanden waren. Allein nicht bloß, auf Afrika beschränkten sich ihre Niederlassungen. Sie besaßen auch die drei Balearen Majorka, Minorka und Jvizza; die Inseln: Malta (Melite), Gozzo (Gaulos) und Elba (Ai- thalia); Sardinien (Sardo) und Corsica (Kyrnos); ferner den südwestlichen Küstenstrich Spaniens mit dem altphönizischen Aus- gangspunkte Cadir (Gades); und die Nordküfte Siciliens mit den Städten Soloeis, Panormus und Motpe, nebst den kleinen Inseln bei Sicilien, z. B. den Liparischen. Eine so ausgebreitete Herrschaft über ferne Länder und Meere hin erwarb und sicherte sich Karthago durch seine trefflich bemannte und befehligte Flotte von hundertfünfzig bis zweihundert größeren Schiffen, für welche die geräumigen und festen Werften des inneren Hafens bestimmt waren. Das Landheer bildeten meist Söldner aus allen Nationen; die Bürgerwache, oder die soganannte heilige Schar, diente nur in Nothfällen der Hauptstadt. Auch Streitwagen und Elephan- ten wurden nach asiatischer Sitte bei ihrem Heere gebraucht. Rom hatte bis dahin durch zwei Handelsverträge, und selbst durch ein Bündniß gegen Pyrrhus, mit dieser erobernden Han- delsrepublik in friedlichem Verkehre gestanden. Über Sicilien aber, nach dessen Besitze Beide strebten, erwachte eine gegensei- tige Eifersucht; und es ging in Erfüllung, was der epirotische König ahnend vorhergesagt hatte: „Sicilien wird dereinst eine Palästra zwischen Rom und Karthago sein." Es hatten nämlich Ca mp an er, die sich wegen ihrer Tap- ferkeit Mamertiner, d. i. Söhne des Mars, nannten, bei Agathokles, dem Könige von Syrakus, als Miethstruppen ge- dient. Als sie nach dessen Tode aus dem Dienste entlassen wa- ren, schweiften sie als herrenloses Gesindel raubend umher, über- fielen die Stadt Messana, das heutige Messina und verübten hier die unerhörtesten Gräuelthaten. Da eilte der neugewählte syrakusische Feldherr und nachherige König Hiero herbei und be- lagerte sie in der festen Stadt Messana. In dieser Noch such- ten die Bedrängten, unter sich uneinig, Schutz und Hülfe, einige bei den Römern, andere bei den Karthagern. Der römische Weiter, Geschichte der Römer. j[Q

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 146

1849 - Münster : Coppenrath
146 Senat nahm anfangs billigen Anstand, dem Raubgesindel Hülfe zu schicken; aber das Volk drang mit Gewalt darauf. Unter- dessen wurden die Karthager von den Mamertinern in Messana ausgenommen; — eine wichtige Erwerbung für sie! Denn im Besitze dieser Stadt theilten sie mit den Römern in Rhegium die Herrschaft von der Meerenge. Jetzt wagten die Römer das Äußerste, um die Karthager hieraus wieder zu vertreiben. So- fort setzte ein Heer unter dem kampfbegierigen Cónsul Appius Claudius (Cauder) über den Sund, bemächtigte sich durch List und Verrath der Stadt und vertrieb die Karthager (264). Aber dadurch ward zugleich der Grund zu großen, langwierigen Kriegen gelegt, mit welchen die Römer, die bis dahin nur in dem abgesonderten Kreis der kleineren italischen Völker einge- schlossen waren, zuerst auf den größeren «Schauplatz der dama- ligen Weltgeschichte eintraten '). Die Karthager schlossen darauf mit den Sprakusern ein Bündniß und belagerten Messana, wurden aber Beide von Ap- pius geschlagen, der nun vor den Mauern von Syrakus er- schien. Hier ward mit wechselndem Erfolge gekämpft. Als aber im folgenden Jahre (263) sieben und sechzig Städte Siciliens theils von Syrakus, theils von Karthago abfielen und sich den Römern unterwarfen; da trat Hiero auf die Seite der Römer und blieb ihr treuer Verbündeter bis an seinen Tod (216). Von ihm unterstützt, griffen die Römer Agrigent (Girgeuti), den Hauptwaffenplatz der Karthager, an, welcher von Hannibal, dem Sohne des Gisco, auf das hartnäckigste vertheidigt wurde. Sie- den Monate lang zog sich die Belagerung hin. Da erst, als auch das zum Ersatz herbeigeeilte karthagische Heer unter Hanno von den Consuln Valerius Fl accus und Otacilius Cras- sus geschlagen war, gelang die Eroberung (262); und Messana wurde nun zu einem römischen Waffenplatze eingerichtet. Seitdem ergab sich im Binnenlande der Insel eine Stadt nach der andern. Mit so glanzenden Erfolgen erweiterte sich auch der Ge- ') Die Karthager hießen als Phönizier in der oskisch-latinischen Sprache Poem, Punid, und daher bekamen die drei mit den Römern geführten Kriege, welche im Ganzen 44 Jahre dauerten, auch den Na- men punische. — Vgl. K. Holthaus, Geschichte Rom's im Zeitalter der punischen Kriege. Leipzig 1846. w

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 147

1849 - Münster : Coppenrath
147 sichtskreis der Römer. Fortan war es ihr Plan, die ganze Insel den Karthagern zu entreißen. Allein sie fanden bald, daß der neue Feind auf ganz andere Weise angegriffen werden mußte, wenn dieser Plan gelingen sollte. Ihnen fehlten die Mittel, die Seestädte mit Nachdruck anzugreifen und den Karthagern den stets über das Meer zugeführten neuen Ersatz an Hülfstruppen abzuschneiden: sie bedurften einer Kriegesflotte. Bis dahin hat- ten die Römer fast nur Kauffahrteischiffe gehabt; noch nie hatten sie zur See einen Feind bekämpft. Da brachte der Zufall ein an der sicilischen Küste gestrandetes feindliches Kriegesschiff in ihre Hände. Nach dem Muster desselben baueten sie (260) schnell eine Flotte, und schon nach zwei Monaten konnten sie mit hundertsechzig Schiffen den Feinden entgegenziehen. Zwar fehlte der Mannschaft die nöthige Übung, und ein Theil der neuen Flotte fiel beim ersten Versuche den Karthagern in die Hände; allein römische Beharrlichkeit und Muth ersetzte bald den Verlust. Der Anführer der Flotte, der Cónsul Duilins, erfand die Enterhaken, welche vorn die Gestalt eines Rabenschnabels hatten und deshalb auch Raben (ooivi) genannt wurden. Durch diese eisernen an einer Fallbrücke angebrachten Haken sollte das feind- liche Schiff an das römische befestigt, und so die Seeschlacht in eine Art von Landschlacht, in welcher die Römer überlegen wa- ren, verwandelt werden. Der Versuch gelang. Es war im Jahre 260, als Duilius bei Mylä, dem heutigen Milazzo, an der Nordküste Siciliens, den ersten Sieg über die kartbagi- sche Flotte gewann. -). Für einen so ungewöhnlichen Sieg er- wiesen seine Mitbürger ihm auch ungewöhnliche Ehren. Zum Andenken einer so ruhmvollen That ward auf dem Forum eine mit den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe verzierte marmorne Säule (oolumna rostrata) errichtet. So oft er des Abends von einem Gastmahle nach Hause ging, wurde er mit Fackeln und Flötenspiel dahin begleitet. So sollte der erste römische Seeheld sein ganzes Leben hindurch gleichsam jeden Tag einen Triumph feiern ®). 2) Primum omnium Romanorum ducum navalis victoriae egit tri- umphum. Liv. epit. 17. ®) Duilius imperator, non contentus unius diei triumpho, per om- 10*

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 148

1849 - Münster : Coppenrath
f i 48 Jetzt griffen die Römer auch die karthagischen Besitzungen auf Sardinien und Corsita an, während der Krieg in Sieilien mit großer Anstrengung von beiden Seiten, unter abwechselndem Glücke, fortgesetzt wurde. Einen zweiten großen Seesieg erfocht ten die Consuln des Jahres 256, M. Atilius Regulus und L. Manlius Vulso mit einer Flotte von dreihundert dreißig Schiffen, die hundertvierzigtausend Matrosen und Landsoldaten am Bord hatte, über das karthagische, zweihundertfünfzig Segel starke Hauptgeschwader unter Hanno und Hamilkar an der Süd- küste Siciliens, unweit des Vorgebirges Eknomus. Darauf setzten sie nach Afrika über, um den Feind in seinem eigenen Lande zu bekämpfen. Der feste Küstenplatz Clupea (Aspis) wurde ge- nommen, und mit Beihülfe der abtrünnigen Numiden alles Land bis gen Tunes erobert. Unterdeß war das Consulatjahr zu Ende gegangen. Manlius führte den größten Theil der Flotte und Mannschaft nebst reicher Beute nach Italien zurück; Regu- lus dagegen setzte als Procónsul an der Spitze von vierzig Schiffen, vierzehntausend Mann zu Fuße und fünfhundert Rei- tern den Krieg in Afrika siegreich fort. Von Tunes aus drang er vor bis unter die Mauern der Hauptstadt. Da boten die Karthager, welche vergebens um billigen Frieden nachgcsucht hat- ten, ihre ganze Macht auf und wählten den mit griechischen Miethstruppen gelandeten Spartaner Xanthippus zu ihrem Feldherrn. Regulus, der sich des Sieges zu gewiß glaubte und da- her weniger auf seiner Hut war, wurde im Jahre 255 bei Tunes überfallen und völlig besiegt. Die zahlreiche Reiterei und besonders die hundert Elephanten, die Xanthippus in seinem Heere hatte, richteten eine gräuliche Verwüstung unter den Römern an. Nur zweitausend von diesen retteten sich durch die Flucht nach Clupea; alle übrigen wurden entweder niedergehauen oder mit dem Pro- cónsul gefangen. Als die Nachricht dieser Niederlage nach Rom kam, wurde schleunigst eine Flotte nach Afrika geschickt. Diese siegte zwar noch in demselben Jahre und nahm den Rest des römischen Heeres in Clupea an Bord, allein auf der Rückfahrt wurde nem vitam udi a coena rediret, praelucere funalia et praecinere sibi tibias jussit, quasi quotidie triumpharet. Flor. Ii. 2. 10.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 149

1849 - Münster : Coppenrath
149 sie an der sicilischen Küste durch einen Sturm größtentheils zernichtet. Ein gleiches Schicksal hatte eine andere Flotte, die vergebens den Krieg wieder nach Afrika zu versetzen suchte (253); und der römische Senat beschloß, nun vor der Hand dem Seekriege zu entsagen, um mit aller Kraft den Kampf auf dem Festlande von Sicilien zur endlichen Entscheidung zu brin- gen. Auch hier hatte der Krieg auf beiden Seiten einen wech- selvollen Umschwung genommen; Karthago den römischen Waf- fenplatz Agrigent, Rom den karthagischen Waffenplatz Panormus, das heutige Palermo, erobert. In den nächstfolgenden Jahren wurde nichts von besonderer Entscheidung ausgeführt. Seit der berüchtigten Niederlage des Regulus hatten die Römer wieder große Furcht vor den Elephanten, und sie wagten lange Zeit hindurch keinen ernsthaften Angriff auf das mit zahlreichen Ele- phanten ausgerüstete feindliche Heer. Das machte den panischen Anführer Hasdrubal kühn, die Schlacht zu suchen. Im Jahre 250 kam es unter den Mauern von Panormus zu einer ent- scheidenden Schlacht, in welcher er von dem Consul L. Cäci- lius Metellus gänzlich geschlagen wurde. Hundertzwanzig Elephanten fielen in die Hände der Römer und verherrlichten den Triumphzug des Metellus. In Folge der Niederlage räum- ten die Karthager fast alle Besitzungen auf Sicilien bis auf Lt- lybäum und Drepänum. Und als sie auch diese bedroht sahen, schickten sie eine Gesandtschaft nach Rom, um den Frieden oder wenigstens die Auswechselung der Gefangenen zu unterhandeln. Um des Erfolges gewisser zu sein, wurde der gefangene Regu- lus der Gesandtschaft beigeordnet, jedoch durch einen Eid pflichtet, in die Gefangenschaft zurückzukehren, falls seine Mit- bürger die Anträge verwerfen sollten. Er ging mit ab nach Rom; aber statt hier zum Frieden zu rathen, munterte er zur eifrigsten Fortsetzung eines Krieges auf, dessen Ausgang nicht mehr zweifelhaft sei. Er versicherte im Senate: daß nur Ohn- macht und Schwäche die Karthager zum Frieden nöthigten, daß übrigens die Gefangenen feige und wcrthlose Menschen wären, mit deren Einlösung nichts gewonnen würde. Dabei verbot er auf das nachdrücklichste, auf ihn selbst irgend eine Rücksicht zu nehmen. Und dieses verbot er, ungeachtet er wußte, daß das traurigste Loos ihn treffen würde. Auf seinen Antrag schlug

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 151

1849 - Münster : Coppenrath
151 übertrugen. Er eroberte die Festung Eryr, und diese bildete fortan mit Lilybäum und Drepanum eine unüberwindliche Vor- maucr seiner Macht. Von hieraus neckte und ermüdete er in unaufhörlichen kleinen Gefechten fast sieben Jahre hindurch die Römer; und wie ein schleichendes Fieber verzehrte dieser schwan- kende Kampf die Lebenskräfte beides Republiken. In dieser ver- hängnißvollen Lage beschlossen die Römer, noch einmal ihr Glück zur See zu versuchten; und durch freiwillige Beiträge wurde eine Flotte von zweihundert Kriegesschiffen ausgerüstet. Mit dieser segelte der Cvnsul L u t a t i u s C a t u l u s nach Sicilien ab und schloß Drepanum ein. Die karthagische Flotte kehrte ge- rade, mit vielem Gepäck und Mundvorrath belastet, von Afrika zurück: und Hanno, der Anführer derselben, beschloß jetzt, erst die Schiffe bei Eryr zu erleichtern und dann die Römer anzugrei- fen. Allein dieses Vorhaben vereitelte Lutatius. Mit seiner ganzen Flotte rückte er ihm entgegen, nöthigte ihn bei den ägatischen Inseln zur Schlacht und zersprengte und vernich- tete das feindliche Geschwader (242). Da trug Karthago, er- schöpft und unfähig, die ausgehungerten sicilischen Festungen län- ger zu behaupten, um Frieden an, der im Jahre 241 unter den Bedingungen zu Stande kam: daß Karthago Sicilien und die benachbarten kleinen Inseln zwischen Italien und Sicilien räu- men, binnen zehn Jahren dreitausend zweihundert euböische Ta- lente (fast drei Millionen Thaler) an Kriegskosten bezahlen und dazu alle römische Gefangenen unentgeldlich ausliefern, endlich Hiero und die Syrakuser nicht länger bekriegen sollte. Die Großmuth, mit welcher hier die Römer ihres treuen Bundes- genossen Hiero gedachten, konnte nur dazu dienen, ihnen auch in anderen Kriegen treue Mithelfer zuzuführen. So endigte ein vierundzwanzigjähriger wechselvoller Krieg, in welchem Rom durch Sturm und Feind siebenhundert, Kar- thago fünfhundert Kriegeöschiffe verloren, und ein fortan untilg- barer Nationalhaß tiefe Wurzeln geschlagen hatte. Sicilien, mit Ausschluß von Syrakus, wurde die erste römische Provinzd- Diesen Namen führten alle außerhalb des eigentlichen Italiens 5 5) Dieses Wort deutet in seiner Ableitung von provincere auf ein Hinwegdrängen des Feindes hin. Daher Festus pag. 124.: Provinciae appellantur, quod populus Romanus eas provicit, j. e, anle vicit.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 153

1849 - Münster : Coppenrath
153 Androhung des Krieges, von der beraubten Nebenbuhlerin noch eine neue Kriegessteuer von zwölfhundert Talenten. Karthago war noch zu schwach, um solche Ungerechtigkeit schon jetzt zu rä- chen. Die Römer selbst konnten sich nicht sobald im ruhigen Besitze der neuen Eroberung, aus welcher die zweite römische Provinz gebildet wurde, behaupten. Wiederholt empörten sich die Sardinier und Corsen gegen ihre neuen Oberherren, und erst nach sieben Jahren der blutigsten Kämpfe (238—231) ge- lang die Unterwerfung. Nur im Jahre 235 trat eine kurze Unterbrechung ein und hiermit Friede im ganzen Umfange des römischen Reiches. Der Janustempel, welcher seit Numa's Regierung beständig offen stand, wurde geschlossen, jedoch nach wenigen Monaten wieder geöffnet. Bald nach der Unterwerfung Sardiniens und Corsicas hat- ten die Römer Gelegenheit, auch auf dem adriatischen Meere ihr Übergewicht zur See zu gebrauchen. Die Illyrier nämlich, welche am adriatischen Meere ostwärts bis Makedonien, in dem heutigen Dalmatien und Kroatien wohnten, trieben die größten Seeräubereien. Schon seit Jahren hatten sie nicht nur grie- chische, sondern auch selbst römische Schiffe gekapert. Jetzt er- schienen römische Gesandte mit bittern Beschwerden vor Teuta, der Königin dieses freibeuterischen Volkes und forderten Genug- thuung und völlige Abstellung des ehrlosen Gewerbes. Diese erklärte: „so sehr sie verhindern würde, daß ihre Unterthanen je- mals Rom angriffen, so könnte sie doch nach illyrischem Königs- recht ihnen nicht wehren, die Vortheile des freien Meeres zu benutzen." Als ihr darauf Coruncanius, der jüngste der Ge- sandten, erwiederte, daß dann die Römer sie zwingen würden, ein solches Recht abzustellen, ließ sie diesen auf der Rückreise er- greifen und ermorden. Sofort begann der Krieg gegen sie (229 —228). Die Römer eroberten, unterstützt durch die Verrätherei des illyrischen Feldherrn Demetrius von Pharus, in kurzer Zeit fast ganz Jllyrien, so daß die bedrängte Königin jetzt demüthigst um Frieden bat. Sie mußte die Regierung ihrem Sohne Pin- nens, unter Vormundschaft des treulosen Demetrius, übergeben, einen Tribut zahlen, Südillyrien und Corcyra abtreten, welches mit den Städten Epidamnus und Apollonia unter römischen Schutz kam, und versprechen, mit nicht mehr als zwei unbewaff-
   bis 10 von 306 weiter»  »»
306 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 306 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 1
4 15
5 8
6 2
7 30
8 0
9 4
10 134
11 2
12 0
13 0
14 25
15 0
16 3
17 0
18 0
19 2
20 36
21 0
22 1
23 284
24 5
25 0
26 3
27 0
28 7
29 0
30 0
31 1
32 0
33 0
34 1
35 0
36 13
37 77
38 0
39 2
40 0
41 0
42 1
43 7
44 0
45 8
46 2
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 52
2 26
3 1
4 1
5 0
6 1
7 0
8 0
9 41
10 0
11 0
12 1
13 6
14 29
15 18
16 46
17 119
18 0
19 4
20 1
21 21
22 1
23 107
24 0
25 10
26 1
27 0
28 13
29 0
30 2
31 14
32 1
33 4
34 0
35 1
36 21
37 0
38 1
39 2
40 0
41 3
42 0
43 11
44 0
45 9
46 0
47 0
48 0
49 1
50 1
51 0
52 11
53 2
54 7
55 275
56 0
57 0
58 0
59 7
60 0
61 0
62 0
63 14
64 0
65 3
66 1
67 2
68 12
69 0
70 0
71 34
72 2
73 0
74 0
75 4
76 5
77 27
78 0
79 0
80 0
81 0
82 31
83 1
84 0
85 0
86 1
87 8
88 4
89 65
90 0
91 1
92 36
93 1
94 20
95 0
96 1
97 0
98 98
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 62
1 30
2 360
3 69
4 131
5 66
6 88
7 81
8 44
9 290
10 186
11 18
12 138
13 45
14 3
15 282
16 224
17 51
18 71
19 246
20 5
21 70
22 322
23 38
24 50
25 38
26 206
27 306
28 14
29 37
30 217
31 46
32 11
33 771
34 51
35 33
36 2
37 310
38 11
39 192
40 208
41 19
42 37
43 114
44 88
45 41
46 62
47 62
48 138
49 245
50 149
51 144
52 33
53 27
54 336
55 144
56 66
57 43
58 132
59 1739
60 33
61 57
62 278
63 249
64 192
65 189
66 40
67 82
68 54
69 3
70 1
71 181
72 79
73 388
74 103
75 213
76 28
77 105
78 8
79 124
80 174
81 1159
82 18
83 8
84 11
85 232
86 2
87 31
88 190
89 37
90 13
91 240
92 9
93 42
94 0
95 12
96 0
97 69
98 121
99 43
100 548
101 3
102 270
103 274
104 20
105 87
106 50
107 23
108 172
109 46
110 99
111 49
112 206
113 30
114 43
115 146
116 176
117 27
118 103
119 36
120 141
121 570
122 25
123 57
124 94
125 65
126 154
127 279
128 162
129 204
130 4
131 348
132 127
133 41
134 52
135 3
136 350
137 15
138 60
139 6
140 298
141 40
142 190
143 749
144 88
145 255
146 273
147 84
148 151
149 36
150 177
151 139
152 168
153 10
154 51
155 182
156 623
157 56
158 142
159 6
160 28
161 65
162 211
163 190
164 19
165 204
166 282
167 122
168 31
169 168
170 65
171 168
172 77
173 262
174 33
175 480
176 177
177 853
178 23
179 253
180 28
181 230
182 669
183 277
184 115
185 60
186 95
187 115
188 22
189 229
190 101
191 152
192 196
193 35
194 144
195 36
196 164
197 170
198 150
199 27